Maihemic Meltdown in Schleswig

VIOLAND aus Schleswig spielen, nach eigener Angabe, Kickass-Rock. Zunächst wurden wir mit derbem Riffing auf einem half-time Beat in die Irre geführt. Bei Kickass denke ich an Abfahrt. Ich sollte nicht enttäuscht werden – das Gaspedal wurde noch ordentlich durchgetreten, spätestens als der Rhythmusgitarrist sein Kurt Cobain-Gedächtnisshirt auszog. Ab da war auch die optische Einheit vollzogen. Schwarze T-Shirts gehen immer! Der Gesang war schön abwechslungsreich, immer nah am Growlen und trotzdem melodiös. Überhaupt machte der Sänger eine sehr gute Figur, zum Beispiel als er beim zweiten Song ins Publikum sprang, um mit ausgestrecktem Arm und singend das Publikum an den Bühnenrand zu schieben. Keine peinlichen Motivationsversuche, keine Ansagen mit Fremdschämfaktor. Einfach gut gelöst. Und alle kamen der Aufforderung nur allzu gerne nach, denn die Band machte wirklich Spaß. Da hätte es nicht mal die eingestreuten Coversongs wie „Johnny B.“ von The Hooters gebraucht. Tom und ich amüsierten uns während des Konzerts darüber, wie sich das Publikum sortierte: die Mosh-Fraktion stand rechts vor der Bühne und huldigte dem langhaarigen Bassisten, die Girls klebten links mit den Augen am Leadgitarristen mit Boygroup-Charme. Der Sänger hatte sie eh alle. So muss das!

tyson-kiel.de, 23.05.2015

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